VM - Seventy Seven Bausatzstory

Eine kurze Historie zum legendären Lotus Seven

Gegründet wurde die Firma Lotus von Anthony Colin Bruce Chapman. Chapman wurde am 9. Mai 1928 in einem Vorort von London geboren und studierte Maschinenbau. Seinen Lebensunterhalt verdiente er nebenbei durch den Handel mit Gebrauchtwagen. 1947 baute er einen alten Austin Seven zum Rennwagen um und startete mit diesem Fahrzeug mehrmals erfolgreich in der Klasse bis 750 ccm Hubraum. 1952 gründete Chapman die Lotus Engineering Company und stellte den ersten Lotus vor, den zweisitzigen Roadster Mark 6. Diesen Lotus konnte man fertig oder als Bausatz kaufen. Das war in England damals nicht unüblich, sogar serienmäßige Fahrzeuge wurden in den 50er Jahren auch noch als Bausatz verkauft. Ein fertiges Auto wurde sehr hoch besteuert, was den Anschaffungspreis verteuerte. Für einen Bausatz dagegen wurde keine Mehrwertsteuer berechnet.

Der Lotus Mark 6 wurde zwischen 1953 und 1956 angeboten. Ein Rohrrahmen mit einem Gewicht von 50 Pfund bot große Steifigkeit und wurde von Chapman selbst konstruiert. Die Hinterachse kam aus dem Ford 10 mit Panhard - Stab. Viele MK6 haben zudem hydraulische Bremsen von Ballamy. 1954 beschloss Colin Chapman den MK 7 zu entwickeln, der 1957 auf den Markt kam.

Der Lotus Seven Series 1 hatte einen modifizierten Rohrrahmen, durch aufgenietete Alu-Bleche wurde die Steifigkeit verbessert. Die vorderen Räder hatten nun unabhängige Radaufhängungen, die vom Formel 2 Lotus 12 abgeleitet waren. Die Zahnstangenlenkung kam aus dem Lotus Elite. Der 1172 ccm Ford - Motor leistete serienmäßig 40 PS. Damit schoss der Seven im Jahre 1957 von 0 auf 100 km/h in 18 Sekunden. Nach einem Jahr wurde der Coventry Climax FWA - Motor eingepflanzt, der 75 PS leistete.


Der Lotus Seven Series 2 rollte im Juni 1960 auf den Markt. Er wurde von dem 997 ccm großen Motor aus dem Ford Anglia angetrieben. Im Juli 1961 bekam der S2 einen von Cosworth überarbeiteten 1340 ccm Ford - Motor, der den Seven in 7,6 Sekunden auf 100 km/h beschleunigte. Ende 1962 wurde dieser Motor durch den 1498 ccm Ford - Cortina - Motor abgelöst. Diese Modelle hatten vorne erstmalig Scheibenbremsen.

Der Lotus Seven Series 3 ist durch Caterham der Seven mit der längsten Bauzeit geworden und wird heute noch produziert. Er bekam die Hinterachse aus dem Ford - Escort, die Motoren stammen mit 1297 ccm aus dem Ford - Cortina und mit 1558 ccm aus dem Ford - Escort. 1969 wurde der von Lotus entwickelte Twin Cam Motor in den S3 transplantiert.


Der Lotus Seven Series 4 bekam eine Kunststoff - Karosserie, die auf einem Gitterrohrrahmen saß. Die Radaufhängungen wurden wieder verbessert. Gewählt werden konnte der Motor aus dem Escort 1300 GT mit 68 PS, aus dem Cortina GT mit 84 PS oder dem Lotus Twin Cam mit 115 oder 125 PS. Colin Chapmans Ehrgeiz in höhere Regionen aufzusteigen, hatte keinen Platz mehr für die Seven - Baureihe. Irgendwann Ende 1972 oder im Frühjahr 1973 (wann genau weiß niemand) wurde der Seven aus dem Programm genommen. Von Lotus sollte es keinen Seven mehr geben.

Ab Mai 1973 übernahm Caterham die Rechte für den Seven. Er durfte nicht mehr Lotus Super Seven heißen sondern wird als Caterham Super Seven produziert und verkauft. Der Seven gilt heute in der Kitcarszene als die Nummer 1, als meistverkauftes Kitcar. Mittlerweile gibt es nicht nur Caterham, sondern auch mehrere kleinere Firmen, die qualitativ hochwertige, ausgereifte und mit neuester Technik ausgestattete Repliken des Seven herstellen und diesen als Fertigfahrzeug oder als Bausatz anbieten.


Mein Modell ist ein VM-77 (Vielhauer-Menschik Seventy-Seven).

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Der Beginn des Baus war Anfang 2000, nachdem der Grundbausatz mit den wichtigsten Teilen eingetroffen ist. Dann hieß es Garage ausräumen und loslegen. Nach ca. 500 Stunden Spass, Verzweiflung und Hoffnung wurde der Seven am 01.10.2001 Zulassungsfähig. Die Zulassung verlief in der berühmt berüchtigten Zulassungstelle in der Petrifelderstrasse in Graz ziemlich positiv. Es wurde alles penibelst genau begutachtet. Aber mein Seven ist auch dementsprechend penibelst und genau zusammengebaut. Er könnte als der Audi der Seven-Baureihe durchgehen. Alles sitzt, alles passt und funktioniert bis heute ohne Probleme. Zu guter Letzt ein Tipp eines Seven-Bauers der von Anfang bis Ende alles am eigenen Leib mitgemacht hat "Never give up-never surrender" ! Dann geht der Traum eines selbst gebauten Sevens auch in Erfüllung!

Viel Spass mit meiner Bausatzstory und lasset die Sucht beginnen...

Bilder © by L.A. & Caterham, Cartoons by Jerry Workman