VM - Seventy Seven Rahmen und Chassis

Vom Rahmen zum Rolling-Chassis

Nach Vorbereitung der "Werkstatt-Halle" (Seven-Point) deren Größe eine Galaxie fast überragt, kann der große Spaß beginnen! ;-)

Der Gitterrohrrahmen ist die Grundstruktur des Seven. So ein Bild des leeren Rahmens hat wohl jeder, der eine Bausatzstory gemacht hat. Der Rahmen wird entweder roh oder pulverbeschichtet geliefert. Man sollte also schon vor der Bestellung des Bausatzes eine Entscheidung getroffen haben bezüglich: Farbe des Rahmens, Art der Hinterachse ( Starrachse oder Einzelrad ), Marke des Motors und des Getriebes. Nach diesen Angaben wird der Rahmen hergestellt.

Der Seven-Point mit Bremsleitungen übersät.

Begonnen wird mit der Beplankung der Fahrgastzelle aus 1.5 mm starken Aluminiumblechen. Die Alubleche für den Fahrgastzellenboden sind etwas stabiler und 2 mm stark. Befestigt werden die Bleche am Rahmen durch Nieten und Kleben. Der bereits fertige Kabelbaum für die Elektrik wird nach Anleitung verlegt und durch verschiedene Kabelbinder befestigt. Man sollte aufpassen, dass die Leitungen nie unter Spannung liegen, da dies zu einem Leitungsbruch führen könnte.

Auf diesem Bild ist die Rückwand der Fahrgastzelle gut sichtbar. Ich habe die Alubleche auf der Außenseite schwarz lackiert, was aber nicht unbedingt notwendig ist. Wichtig ist, nicht zu wenig vom Silikonkleber zu verwenden, damit alles dicht ist. Herausquellendes Silikon lässt sich ohne weiteres wegwischen. Als Vorsichtsmaßnahme habe ich auch die Nieten selbst mit Silikonkleber verschmiert, damit sie nicht irgendwann anfangen zu scheppern.

Hier sieht man meine abenteuerliche Konstruktion, um die Motor - Getriebeeinheit in den Rahmen zu heben. Der Motor wird links und rechts mit Gummipuffern am Rahmen verschraubt. Die dritte Verschraubung befindet sich unter dem Getriebe. Die Gummipuffer entkoppeln den Antrieb vor zu starken Vibrationen am Rahmen.

Hochzeit

Nach dem Einbau der Motor - Getriebeeinheit werden die gesamten Aggregate an den Motorblock angeschraubt. Kühler, Batterie und Lenksäule sind auch schon vorhanden. Für den Kühlerkreislauf braucht man verschiedene Rohre, die aus einem flexiblen, hitzbeständigen Material bestehen. Sie sind im Handel zu bekommen. Ich habe mich für stabile Alurohre entschieden. Auch das Gaspedal wird mit dem Drosselklappenseil verbunden und eingestellt.

Hier der C20XE, so die Bezeichnung des Motors, ohne Ventildeckel. Er wurde zur Reinigung und zur Lackierung entfernt. Die Ventildeckeldichtung habe ich erneuert. Benzin Zu- und Ableitung und Motorkabelstrang sind auch schon montiert.

Vom Kabelsalat der gesamten Armaturen sollte man sich nicht abschrecken lassen. Die Leitungen haben verschiedene Farben und lassen sich einfach zuordnen. Gut zu sehen sind die mit Silikonkleber verschmierten Nieten. Sieht jetzt nicht sehr schön aus, wird aber alles verkleidet.

Auf diesem Bild sieht man die gesamte 4 - Lenker Vorderachse. Etwas Arbeit machen die Gummibuchsen, welche in die Achsschenkel gepresst werden müssen. Ich habe es so gemacht, dass ich die Buchsen eingefettet und mit einem Schraubstock reingedrückt habe. Das ging sehr gut. Die vorderen 4 - Kolben - Bremssättel von Girling, mit innenbelüfteten Scheiben, sind für den Seven mehr als ausreichend.

Die gesamte Hinterachse besteht aus Ford Teilen. Die Starrachse ist vom Ford Taunus, und die Bremse stammt vom Ford Sierra. Eine lohnende, aber nicht ganz billige Verbesserung des Ansprechverhaltens der Bremsen sind Stahlflexleitungen rundum. Die Starrachse ist links und rechts mit zwei Längslenkern und mit einem Panhardstab am Rahmen verbunden. Der Panhardstab stabilisiert die Achse, damit sie nicht seitlich schwingen kann. Das Fahrwerk ist von der Firma Bilstein extra für den Seven konzipiert.

Ein großes, sicherheitsrelevantes Teil des Seven, ist der überrollbügel. Es gibt 3 verschiedene Typen: Den symmetrischen, den ich verwendet habe, den asymmetrischen und einen 2 - teiligen, doppel - U - förmigen Bügel. Durch etwas Erfahrung in der Sevenszene, rate ich vom asymmetrischen Bügel ab, da es bei einem eventuellen überschlag für den Beifahrer nicht gut ausgehen kann! Gekühlt wird durch einen blasend arbeitenden Kühlerventilator.

Ich habe meinem Seven aus optischen Gründen eine schwarze Innenraum Teppichauskleidung gegönnt. Die einzelnen Teppichteile sind schon zugeschnitten, müssen vor dem Einkleben aber noch etwas zurechtgestutzt werden. In der Mitte über dem Mitteltunnel ist das Lautsprechergehäuse. Autoradios sind in einem Seven, bei eingefleischten Puristen, nicht gerne gesehen (unnützes Gewicht). Da ich aber nicht unbedingt Rennen fahren will und ich öfters auf langen Touren unterwegs bin, soll es nur ab und zu und für den Verkehrsfunk dienen.

Die Kardanwelle ist von Ford. Sie wird vom Bausatzanbieter gekürzt und feingewuchtet. Vorne wird die Welle ins Getriebe geschoben und hinten mit dem Differenzial 4 mal verschraubt. Beim Einbau ist unbedingt darauf zu achten, dass die Welle genügend Platz hat, um frei drehen zu können.

Erst-Start

Das fertige Rolling-Chassis wurde für den Erst-Start aus dem Seven Point "Hangar" geschoben. Zündschlüssel drehen und gespannt sein was passiert...

Nix? Kurzschluß mit diversen Schäden? Oder perfektes Anspringen? Ein Moment der Stille kehrt ein. Ja Benzin ist im Tank...

Ich habe perfektes Anspringen gewählt und bekommen. Eine große Hürde geschafft und man kann wieder entspannter weiterarbeiten. Ab jetzt, wenn der Motor einmal läuft, ist man sozusagen schon mobil.

Bilder © by L.A. Cartoons by Jerry Workman


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